Grausame Pelzindustrie

Für mich ist die Pelzindustrie die grausamste und gleichzeitig unnötigste Art andere Lebewesen auszubeuten. Die meisten Menschen denken, sie unterstützen diese Industrie nicht, da es sich bei Pelz ja um ein hochpreisiges Luxusprodukt handelt. Das entspricht aber nicht der Realität. Auch bei günstigen Mützen mit vermeintlichem Kunstpelzbommel, wurde bei über einem Drittel der kontrollierten Händler Katzen- oder Hundefell gefunden. Deshalb möchte ich Dir hier zeigen, warum Pelz so grausam ist und was Du tun kannst, um diese Industrie nicht mehr zu unterstützen.

Was ist Pelz und welche Lebewesen werden dafür ausgebeutet?

Pelz ist die abgezogene Haut eines Lebewesens, die anschließend zu Bekleidung oder Accessoires verarbeitet wird. Dafür werden hauptsächlich Nerze und Füchse verwendet, aber auch Marderhunde, Waschbären, Chinchillas, Wiesel, Eichhörnchen, Schafe, Luchse, Hamster, Hunde, Katzen, Robben, Nutria, Kojoten, Kaninchen, Bieber, Bisamratten und Zobel.

Zahlen und Fakten

Es gibt keine genauen Zahlen wie viele Lebewesen jedes Jahr sterben, aber man kann von ca. 50-90 Mio. Tieren ausgehen. Dies beinhaltet nicht die Milliarden Hunde und Katzen in China. Über 50 Prozent der weltweit gehandelten Pelze stammen aus Europa. Bei Nerzen liegt der Anteil sogar bei 85 Prozent. Auch in Nordamerika und China existieren zahlreiche Pelzfarmen. 85 Prozent der Pelze stammen von Tieren aus industriellen Pelzfarmen, der Rest von der Jagdindustrie. 30 bis 50 Waschbären oder 14 Luchse, 40 bis 60 Nerze, zwölf Wölfe, 110 Eichhörnchen oder 130 bis 200 Chinchillas sterben für einen Pelzmantel. Der Umsatz der Pelzindustrie in Deutschland lag im Jahr 2019 bei 35,6 Millionen Euro und ist seit dem Jahr 2012 stetig rückläufig. Viele Kleidermarken haben Pelzprodukte bereits verbannt. Marken, wie Louis Vuitton, Max Mara oder Dior setzen aber weiterhin auf Pelz als Statussymbol.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.: Pelz

Das Leide der Tiere auf Pelzfarmen

Die Tiere leben in winzigen, verdreckten Drahtgitterboxen in ihren eigenen Exkrementen. Sie haben keinerlei Möglichkeit, ihren natürlichen sozialen Verhaltensweisen nachzugehen. Füchse können für ihre Familien keinen Bau buddeln, Nerze nicht schwimmen und Marderhunden bleibt die Futtersuche im Revier verwehrt. Die artwidrige Haltung treibt sie in den Wahnsinn. Sie drehen sich unaufhörlich im Kreis, verstümmeln sich selbst und essen sich sogar gegenseitig auf. Für dieses furchtbare Leid gibt es noch ein brutaleres Ende. Im Zentrum der Tötungsmethoden steht immer die Unversehrtheit des Pelzes. So werden sie bevor sie gehäutet werden, entweder mit LKW-Abgasen beblasen, mit Elektroschocks innerlich verbrannt oder mit Eisenstangen der Schädel zertrümmert. Oft sind die Tiere dabei noch nicht gestorben und kommen während der Häutung immer wie zu Bewusstsein. Auch nach der Häutung leben sie oft noch Minutenlang in einem Haufen der toten und halblebendigen Artgenossen weiter.

Das Leiden der Tiere aus der Jagd

Die Tiere, wie Füchse, deren Pelz aus der Jagd stammt, werden meist durch Schusswaffen oder Fallen getötet. Die Fangeisen bohren sich dabei tief in das Fleisch des Tieres, für das dann ein Stundenlanger Überlebenskampf beginnt. Es ist alle Witterungsverhältnissen und Raubtieren schutzlos ausgeliefert und die Tiere beißen sich oft selbst die Beine ab, um entkommen zu können. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist vor allem der Fuchspelz aus der Bejagung mit Schusswaffen von Bedeutung. Hier verschweigen die Jäger:innen, dass ein Großteil der Tiere nur angeschossen wird und sich mit klaffenden Wunden, zerschlagenen Knochen und heraushängenden Eingeweiden durch den Wald schleppt. Die meisten dieser Tiere werden erst sehr spät oder gar nicht mehr von der Jägerschaft gefunden und sterben einen langsamen und elendigen Tod. Wassertiere werden in Unterwasserfallen gefangen und sterben einen bis zu 9 Minuten langen Erstickungstod.

Das Leiden der Tiere für „Kunstpelz“

Seit 2012 gilt in der EU die Textilkennzeichnungsverordnung und schreibt bei Pelzen und Pelzbesätzen an Mützen oder Jackenkragen den Vermerk „Enthält nicht-textile Teile tierischen Ursprungs“ vor. Diese Kennzeichnung ist unwirksam und führt zur Verbrauchertäuschung, da die als Kunstpelz deklarierte Ware oft Hunde- oder Katzenpelz enthält. Für diese Tierarten gibt es in der EU bereits Handelsverbote. So dürfen seit 2008 keine Hund- und Katzenfelle mehr in der EU verkauft werden. Da die Tierart eines Pelzes kaum kontrolliert und nur mit aufwändigen Laborttests bestätigt werden kann, werden oft weiterhin Pelzprodukte von Hunden und Katzen auf dem europäischen Markt entdeckt. So wurde in 169 kontrollierten Geschäften, 68 Geschäfte mit Pelzprodukten aus China gefunden. Da es dort keinerlei Tierrechte gibt, werden Milliarden Hunde und Katzen, verstümmelt, verletzt oder bereits verdurstet oder verhungert, todgeknüppelt und dann ebenfalls gehäutet. Und das Ganze für den vermeintlichen Kunstpelz.

Quelle: PETA-Pelz ist Tierquälerei: Unzählige Tiere werden lebendig gehäutet

Was kannst Du tun?

Diese grausame Industrie, in der es einzig und allein, um ein Statussymbol geht, muss abgeschafft werden. Du kannst jegliche Produkte, ob Kunst- oder Echtpelz boykottieren und andere Menschen darüber aufklären, dass auch ein Bommel an einer Wintermütze, der als Kunstpelz deklariert ist, vielleicht mal eine Katze war. Du kannst Petitionen unterschreiben und mit anderen Aktivisten auf die Straße gehen. Es gibt viele Möglichkeiten das furchtbare Leid von Milliarden Tieren zu stoppen!

Der Pelz gehört den Tieren!

Hast Du noch Fragen und Anmerkungen zu diesem Thema? Dann freue ich mich über Deinen Kommentar! Unten findest Du die verwendeten Quellen.


Quellen:

[1] PETA: Pelz ist Tierquälerei: Unzählige Tiere werden lebendig gehäutet (https://www.peta.de/themen/pelz/?gclid=CjwKCAiAmJGgBhAZEiwA1JZolrbH-EbB4UR7_p_rMEG3_BZxiIvLoCyp325y5SSFIbaYHl2NFo1ClBoCzSUQAvD_BwE)

[2] PETA: Hunde- und Katzenpelz aus China (10.08.2009) (https://www.peta.de/themen/hunde-katzen-pelzhandel/)

[3] PETA: Echtpelz oder Kunstpelz? So erkennen Sie den Unterschied (16.09.2022) (https://www.peta.de/themen/echtpelz-oder-kunstpelz/)

[4] CareElite: Pelz Statistiken, Zahlen & Fakten 2020/2021 (12.08.2021) (https://www.careelite.de/pelz-statistiken-fakten-pelzindustrie)

[5] Deutscher Tierschutzbund e.V.: Pelz (https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/artenschutz/pelz/#:~:text=F%C3%BCr%20einen%20Pelzmantel%20sterben%2030,egal%20ob%20Mann%20oder%20Frau.)

[6] Ariwa: Pelz – Sterben für die Eitelkeit (https://www.ariwa.org/pelz/)

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