Nachhaltigkeit im Alltag – 6 Tipps für Deine Küche

Nachhaltigkeit im Alltag täglich umzusetzen ist eine echte Herausforderung. Es gilt viele verschiedene Bereiche seines Lebens unter die Lupe zu nehmen und Stück für Stück anzupassen. Wenn ich neue Backwerke in meiner Küche kreiere spielt das Thema Nachhaltigkeit  immer eine wichtige Rolle. In diesem Beitrag zeige ich Dir 6 Wege, wie Du Deine Küche zukünftig nachhaltiger gestalten kannst.

Der Begriff “ Nachhaltigkeit“ ist momentan in aller Munde. Doch was bedeutet nachhaltig eigentlich? Nachhaltig agieren wir, wenn wir unsere gegenwärtigen Bedürfnisse befriedigen, ohne dabei die Zustände zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen. Das betrifft unter anderem unser Klima, unsere Ressourcen und unsere Flora und Fauna. Nachhaltig zu agieren bedeutet also weitreichend zu denken, uns der Auswirkungen unseres Handelns auf unsere Umwelt und jeden der darin lebt bewusst zu werden. 

Möchtest Du Deine Küche also nachhaltiger gestalten, solltest Du dir zunächst jeder Entscheidung, die Du rund um Deine Lebensmittel triffst, bewusst werden. Es gibt wohl kaum einen Lebensbereich, der so weitreichende Konsequenzen auf unsere Umwelt hat, wie unsere Nahrungsaufnahme. Das hört sich im ersten Moment kompliziert und anstrengend an? Keine Sorge. Ich möchte Dich Schritt für Schritt an eine nachhaltigere Küche heranführen.

Veganlui in der Natur

Dafür habe ich hier 6 Tipps für Dich gesammelt, die Dich zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag führen. Starte nicht mit allen Punkten an einem Tag. Nimm Dir immer wieder einen Bereich vor. Sei geduldig mit Dir, denn es kann ein wenig dauern nachhaltigere Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren.

1) Kaufe Saisonal & Regional

2) Kaufe Bio-Lebensmittel

3) Verwerte Lebensmittelreste

4) Verwende eine nachhaltige Küchenausstattung

5) Vermeide Verpackungsmüll

6) Lagere Lebensmittel richtig

Tipp 1: Saisonal und regional einkaufen

1) Kaufe Saisonal & Regional

Saisonal zu kaufen bedeutet, dass die Lebensmittel, die Du einkaufst, auch in dieser Jahreszeit in Deinem Land auf natürliche Weise wachsen können. Gewächshäuser oder der Import von Früchten aus fernen Ländern sind dabei ausgeschlossen. Kaufst Du z.B. Erdbeeren im Dezember aus Südamerika ist das also nicht saisonal. 

Regional zu kaufen bedeutet, dass Du nur Produkte kaufst, die in Deinem Land, Deiner Region oder Deiner Stadt produziert werden. Kaufst Du z.B. Bananen, sind diese in jeder Saison nicht regional, da sie meist aus Ecuador importiert werden. Eine gute Alternative wären z.B. Äpfel von Deinem Bauern nebenan.

Warum saisonal & regional?

Viele Lebensmittel kommen heutzutage aus Ländern mit schlechten Arbeitsbedingungen, niedrigen Löhnen und einem kaum vorhandenen Sinn für Umweltschutz. Sie haben einen weiten Weg hinter sich bis sie bei uns im Supermarkt landen und weisen daher eine sehr schlechte Klimabilanz auf. Aber auch Lebensmittel aus Europa, die im Gewächshaus gezogen werden, haben eine schlechte Klimabilanz durch Transport und Energieverbrauch.

Wie Kannst Du saisonal & regional starten?

  • Besorge Dir einen Saisonkalender für Obst & Gemüse. Im Netz findest Du bereits einige kostenlose Saisonkalender zum Ausdrucken.  
  • Achte auf die Herkunft der Lebensmittel, wenn Du sie in den Einkaufswagen legst! Glaube mir, bei vielen ist Dir nicht bewusst woher sie eigentlich stammen.
  • Versuche Alternativen zu finden. Wie wäre es im Sommer z.B. mit Erdbeeren vom Feld nebenan, statt Mangos aus Südafrika?
  • Nehme Dir am Anfang nicht zu viel vor. Suche Dir bei jedem Einkauf bewusst ein Lebensmittel aus, auf das Du achten oder das Du wechseln möchtest. Gönne Dir auch mal eine Ausnahme, um nicht direkt die Lust zu verlieren.
Nachhaltigkeit im Alltag Tipp 2: Biowaren einkaufen

2) Kaufe Bio-Lebensmittel

Lebensmittel, die biologisch angebaut sind, haben je nach Siegel eine geringe Schadstoffbelastung und sind nicht gentechnisch manipuliert. Es gibt für jedes Bio-Siegel Standards, die der Hersteller erfüllen muss. Es gibt zahlreiche verschiedene Siegel, wie z.B. das EU-Bio-Siegel, Bioland, Naturland, Demeter und viele mehr.

Warum Lebensmittel mit Bio-Siegel?

Durch den Einsatz von Glyphosat und Co. werden nicht nur Schädlinge getötet, sondern auch Nützlinge, wie z.B. Bienen. Diese Schadstoffe sind dann auch in unserer Nahrung zu finden und können Krankheiten auslösen. Zudem werden in der konventionellen Landwirtschaft die Böden überdüngt, beispielsweise mit Nitrat, das dann wiederum im Grundwasser landet. Dies steigert kurzfristig den Ertrag, führt aber auf lange Sicht zum genauen Gegenteil.

Wie kannst Du mit Bio-Lebensmitteln starten?

  • achte beim Einkauf auf Bio-Siegel oder besuche den Biomarkt.
  • Wähle bei jedem Einkauf bewusst ein Lebensmittel, das Du aus ökologischer Landwirtschaft kaufen möchtest.
  • Bio-Lebensmittel sind teurer als Lebensmittel aus konventioneller Landwirtschaft, aufgrund geringerer Erträge. Versuche im Zuge der Umstellung also lieber auf Qualität als auf Quantität zu setzen, dann ist der Anstieg der Ausgaben geringer.
Nachhaltigkeit im Alltag Tipp 3: Reste verwerten

3) Verwerte Lebensmittelreste

Du hast alte Bananen, Nusstrester, Hartes Brot oder verschrumpelte Erdbeeren? Dann entsorge diese Lebensmittel nicht, sondern verwerte sie. Du kannst z.B. etwas backen, sie einfrieren oder einkochen. Du kannst aus der Schale der Bananen z.B. Pflanzendünger machen oder aus Gemüseresten eine Suppe kochen. Für jedes Lebensmittel gibt es ein passendes Rezept.

Warum Lebensmittelreste verwerten?

In der heutigen Zeit werden unglaublich viele Lebensmittel entsorgt, obwohl sie noch verwendet werden können. Die Konsumgesellschaft gibt der gekauften Nahrung keinen Wert mehr, denn es ist endlos für Nachschub gesorgt. Das ist nicht in allen Ländern der Fall. Es gibt auch Länder, in denen die Menschen um jedes Getreidekorn froh sind. Du kannst durch die Verwertung von Lebensmittelresten wieder mehr Bewusstsein für Nahrung schaffen und gleichzeitig Deine Ausgaben verringern.

Wie kannst Du damit starten Lebensmittelreste zu verwerten?

  • Überlege Dir, wo bei Dir regelmäßig Lebensmittelreste anfallen.
  • Erstelle Dir eine Liste, was Du daraus zaubern kannst. Wenn Du das nächste Mal Reste übrig hast, kannst Du diese Liste zur Hilfe nehmen. Im World Wide Web findest Du mittlerweile unzählige Verwendungsmöglichkeiten für Deine Reste.
  • Gibt es Möglichkeiten diese Reste zu vermeiden?
  • Sei nicht zu streng mit Dir! Ich mache auch nicht aus jeder Bananenschale Dünger.
Tipp 4: Weniger Einwegprodukte

4) Verwende eine nachhaltige Küchenaustattung

Viele Alltagsgegenstände bestehen aus Kunststoff oder werden einmalig verwendet und landen dann im Müll. In der Küche sind das viele Gegenstände, wie z.B. Backpapier, Backförmchen, Alufolie oder Küchenpapier. Es ist aber auch möglich diese Gegenstände durch neue nachhaltige Versionen zu tauschen oder gar wegzulassen. Auch die Wahl der Küchengeräte spielt hierbei eine wichtige Rolle. Energiesparende Geräte schonen Ressourcen und die Umwelt.

Warum eine nachhaltige Küchenausstattung?

Schon in der ersten Jahreshälfte sind die Ressourcen der Menschheit für das ganze Jahr aufgebraucht. Die Meere ertrinken im Plastikmüll und die Wälder werden zunehmend gerodet. Es ist heutzutage also wichtiger denn je Einweg- und Kunststoffprodukte aus dem Alltag zu verbannen. Nicht nur um Ressourcen zu schonen, sondern auch um die Tierwelt und ihre Arten zu schützen.

Wie kannst Du mit einer nachhaltigen Küchenausstattung starten?

  • gehe durch Deine Küche und mache Dir eine Liste mit den Gegenständen, die Du gerne nachhaltiger gestalten möchtest.
  • Nehme Dir jede Woche/Monat einen Gegenstand vor und suche nach Alternativen.
  • Beginne mit einem einfachen Gegenstand, wie z.B. Spülmittel, das Du dir leicht selbst machen kannst oder Spüllumpen, die Du dir aus alten Handtüchern nähen kannst.
Tipp 5: Unverpackt einkaufen

5) Vermeide Verpackungsmüll

Du kennst das bestimmt: Du bist im Supermarkt für Deinen Wocheneinkauf, stehst an der Kasse und Dir fällt auf, dass 70% Deiner Einkäufe in Plastik verpackt sind. Viele dieser Lebensmittel, wie z.B. Obst und Gemüse brauchen diese Verpackung nicht und trotzdem werden sie nicht verpackungsfrei angeboten.

Warum Verpackungsmüll vermeiden?

Verpackungen bestehen meist aus Materialien, wie Kunststoffe, die sehr lange brauchen um sich zu zersetzen und dessen Recycling bisher noch nicht ausreichend funktioniert. Meist landet der Müll in Meeren, die bereits voll davon sind. Darin gefährden sie Tiere und zerstören ganze Lebensräume. Aber auch an Land wird die Lagerung durch die erheblichen Mengen immer schwieriger.

Wie kannst du starten, weniger Verpackungsmüll zu produzieren?

  • Idealerweise suchst Du den nächsten Unverpacktladen in Deiner Nähe auf. Da es in Deutschland allerdings noch keine Flächendeckende Versorgung durch Unverpacktläden gibt, kannst Du auch in Deinem Supermarkt nebenan starten.
  • Beginne mit Obst & Gemüse, das ist am einfachsten. Suche Dir das Gemüse aus, das nicht in Plastik verpackt ist und lege es ohne eine Tüte in Deinen Wagen. Du wirst sehen, das Funktioniert auch super! Außerdem bieten viele Supermärkte auch Mehrweggemüsebeutel an. Diese kannst Du in der Waschmaschine waschen und wieder verwenden.
  • Wähle eine nachhaltigere Verpackung, wie z.B. aus Papier- oder Glas.
Nachhaltigkeit im Alltag Tipp 6: Lebensmittel richtig lagern.

6) Lagere Deine Lebensmittel richtig

Durch falsche Lagerung verderben Lebensmittel oft schneller oder geraten in Vergessenheit. Es ist z.B. garnicht sinnvoll Früchte in den Kühlschrank zu legen. Bei Gemüse ist das aber oft von Vorteil.

Warum Lebensmittel richtig lagern?

Um Lebensmittel länger frisch zu halten und fern zu halten von Ungeziefer, ist es sinnvoll sie richtig zu lagern. Ein übersichtliches Ordnungssystem sorgt außerdem dafür, dass Lebensmittel nicht in Vergessenheit geraten und verderben. Dadurch lassen sich Ressourcen, Zeit und Geld schonen und die Lebensmittelverschwendung wird reduziert.

Wie kannst Du mit der richtigen Lagerung starten?

  • Mache eine Bestandsaufnahme: Wie viel Platz hast Du in der Küche? Welche Lebensmittel hast Du dauerhaft zur Verfügung? Wie lagerst Du sie bereits?
  • Mache kleine Veränderungen und nimm Dir immer wieder eine Lebensmittelgruppe vor. Kannst Du z.B. Nüsse statt in ihren einzelnen, offenen Plastikverpackungen auch in Gläsern oder Tubberdosen der gleichen Größe lagern und sie beschriften? Dann siehst Du direkt wie viel Du noch zur Verfügung hast und wann du wieder neue benötigst.

Mit diesem Beitrag möchte ich Dir einen ersten Überblick über über Möglichkeiten zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag geben. In separaten Beiträgen werde ich Dir jeden einzelnen Punkt nochmals mit genauen Tipps und Rezepten erläutern. Starte doch in der Zwischenzeit bereits mit einem Weg, der Dir leicht fällt. Du wirst sehen, im Laufe der Zeit wird es einfacher.

Hast Du noch Fragen oder Anmerkungen zu diesem Beitrag?

Dann freue ich mich über Deinen Kommentar!

Berichte mir auch gerne von Deinen Problemen oder Deinen Erfolgen bei der Umsetzung!

Schreibe einen Kommentar