Warum vegan?

Schon immer war ich sehr tierlieb, hatte ein Faible für Katzen, Hunde, Pferde, Meerschweinchen & Co. Ich bin im Pferdestall groß geworden und habe jeden Tag mit Tieren zu tun gehabt. Ich wusste über die Missstände in der Tierhaltung Bescheid und dennoch habe ich das ganz weit von mir weggeschoben. Erst 2017 habe ich mit einem veganen Probemonat gestartet und bin dann dabei geblieben. Ich verstehe also, wenn Du noch nicht davon überzeugt bist! Sich auf eine vegane Lebensweise umzustellen ist ein Prozess, der mehrere Wochen oder Jahre dauern kann. Es ist ok nicht Alles perfekt zu machen, nicht Alles sofort zu wissen und vielleicht auch Teilzeitveganer zu sein.

Ich möchte Dir meine 3 Gründe vorstellen, warum ich mich für eine vegane Lebensweise und damit auch für veganes Backen entschieden habe: Tierschutz, Umweltschutz und Soziale Gerechtigkeit. Vielleicht ist für Dich ja auch das ein oder andere überzeugende Argument dabei.

1) Tierschutz

Das ausschlaggebendste Argument für mich ist der Tierschutz. Tiere werden in vielfältigen Industrien ausgebeutet, sei es für Fleisch- und Milchproduktion, für die Herstellung von Leder- und Pelzwaren oder Tests an Kosmetikartikeln. Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass Tiere fühlende Lebewesen sind, die Schmerz, Leid und Freude empfinden wie wir. Jedes Lebewesen verdient einen respektvollen und ehrwürdigen Umgang, welcher in der industriellen Tierhaltung nicht umgesetzt wird. Kükenschreddern, Kastration ohne Betäubung, Wegsperren auf viel zu engem Raum oder Töten sind nur ein paar der Qualen, die diese Lebewesen für 5 Minuten Genuss ausgesetzt sind. Hast Du dich einmal mit der Realität dieser qualvollen Industrien auseinandergesetzt, glaub mir, dann wird es auch Dir einfach fallen den veganen Lebensstil in die Tat umzusetzen.

2) Umweltschutz

Fleisch-, Milch- und Eierproduktion gehören zu den einer der Hauptursachen des vom Menschen verursachten Klimawandels, der Bodenerosion, der Wasserverschmutzung und des Rückgangs der biologischen Vielfalt. Nach Angaben der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) sind sogenannte Nutztiere für 14,5 % der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Nur 27 % der Treibhausgasemissionen aus der Tierhaltung liegen in Form von Kohlendioxid (CO2) vor. Der Rest verteilt sich auf Methan, das in Bezug auf sein Treibhauspotenzial 28‑mal schädlicher ist und Lachgas, das sogar 265-mal schädlicher ist als Kohlendioxid. Zudem werden viele Dünger & Pestizide eingesetzt, die ins Grundwasser gelangen, Insekten gefährden und das natürliche Gleichgewicht aus dem Lot bringen. Ganze Ökosysteme, wie Moorlandschaften oder Regenwälder werden zerstört, um für Futtermittelanbauflächen Platz zu schaffen.

3) Soziale Gerechtigkeit

Die Nahrungsmittel- und Wasserverfügbarkeit wird stark von unserem Konsum tierischer Lebensmittel beeinflusst. Auf knapp 60% der Landwirtschaftsflächen in Deutschland werden Futtermittel für die Tierhaltung angebaut, auf knapp 20% Lebensmittel. In der Kette zwischen dieser pflanzlichen Primärproduktion und dem menschlichen Verzehr treten zudem erhebliche Verluste auf. Man spricht von Veredelungsverlusten, wenn pflanzliche Erzeugnisse an Tiere verfüttert werden, um Fleisch, Milch oder Eier zu produzieren. Beispielsweise benötigt man für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch rund zehn Kilogramm Getreide. Die Verschwendung von Wasser ist allerdings noch drastischer, denn bei der Herstellung tierischer Produkte wird extrem viel Wasser eingesetzt. Hinsichtlich der starken Zunahme von Trockenheit wird dieser Verbrauch weiter enorm ansteigen.

Möchtest Du mehr erfahren? Dafür habe ich nachfolgend ein paar Links für Dich vorbereitet.

ProVeg Deutschland e.V.

PETA Deutschland e.V.

Vegpool.de


Quellen:

1) Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Nutztierhaltung [https://www.bmel.de/DE/Tier/Nutztierhaltung/nutztierhaltung_node.html]

2) Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz: Tierschutznutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) [http://www.gesetze-im-internet.de/tierschnutztv/]

3) Süddeutsche Zeitung (24.02.2018): Warum deutsche Bauern Schweinen den Ringelschwanz abschneiden [https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tierhaltungs-report-warum-deutsche-bauern-schweinen-den-ringelschwanz-abschneiden-obwohl-das-verboten-ist-1.3879958]

4) European Commission: Alternatives to pig Castration [https://ec.europa.eu/food/animals/welfare/practice/farm/pigs/castration_alternatives_en]

5) Gerber, P. et al. (2013): Tackling climate change through livestock: a global assessment of emissions and mitigation opportunities. FAO, Rome. [http://www.fao.org/3/i3437e/i3437e00.htm]

6) University of Cambridge (2014): Changing global diets is vital to reducing climate change. [https://www.cam.ac.uk/research/news/changing-global-diets-is-vital-to-reducing-climate-change]

7) Umweltbundesamt: Umweltbelastungen der Landwirtschaft. [https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft]

8) Bundesamt für politische Bildung: Verfügbarkeit von Nahrung. [https://www.bpb.de/internationales/weltweit/welternaehrung/192109/verfuegbarkeit-von-nahrung]